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Oh Butterbrot, mein Butterbrot
(Die heimliche Geliebte)

Da lag sie vor ihm: knusprig und verführerisch.
Das Wasser lief ihm im Munde zusammen. Vernaschen wollte er sie, ganz und gar.
Mit dem Zeigefinger fuhr er ihre Kurven ab, er liebte diese Rundungen.
Ihr Geruch betörte ihn. Schließlich hatte er auch genug für sie
bezahlt, da konnte man das erwarten. Doch sollte er, oder sollte er nicht?
Zu verführerisch lag sie vor ihm. Er dachte an seine Frau,
die sicher schon auf dem Weg nach Hause war, und mit ihm zu Abend essen wollte.
Ob die Zeit noch reichte? Er konnte sich kaumnoch beherrschen,
die Gier ließ ihm den Schweiß ausbrechen, das Wasser lief ihm im Munde zusammen.
Konnte er das mitseinem Gewissen vereinbaren? Er konnte nicht mehr widerstehen und griff nach ihr,
voll Sehnsucht und Verlangen. Doch ohje! Sie war noch ganz trocken. So würde das nie rutschen!
Da konnte einem ja der Appetit vergehen! Skeptisch schaute er nun auf sie
herunter und dachte nach. Er griff zur Butterdose im Kühlschrank
- und bestrich sie damit. Ah, welch ein Genuss, so kam sie richtig gut,
die Brotscheibe in seinem Mund.

Bettina Blaß

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